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Was ist eigentlich Konfirmation?
Eine Erklärung für Jugendliche
Konfirmare (lat) heißt „bestätigen, bestärken“.
Wer sich konfirmieren lässt, bestätigt und
bestärkt die eigene Taufe.
Die meisten Jugendlichen sind als Kind getauft
worden, sie haben nicht selbst entschieden. Mit
14 aber bist du „religionsmündig“, das heißt, du
entscheidest selbst, wer Jesus für dich ist.
Vielleicht kennst du schon die eine oder andere
Geschichte über Jesus oder manches, was Jesus
gesagt und getan hat - jetzt ist es an der Zeit
für dich selbst zu entdecken, was dies für dein
Leben bedeuten kann, was es heißt, als Christ
oder als Christin in dieser Welt zu leben. Wer
sich konfirmieren lässt, sagt „ja“ zu Gott und zu
einem Leben im Vertrauen auf Jesus Christus.
Wenn du dich konfirmieren lässt, bestärkst du
damit: Ja, ich finde es gut, zu Christus gehören.
Ich will mein Leben danach ausrichten, was
Jesus gesagt und getan hat. Ich will zu Gott
gehören. Auf Gott zu vertrauen ist manchmal
nicht einfach, darum bittet die Gemeinde im
Gottesdienst um Segen für dich: Gott sei dir
Schutz und Schirm vor allem Bösen und Kraft
und Hilfe zu allem Guten – so ähnlich heißt es
dann im Segen. Ganz persönlich nur für dich
wird dir ein Segenswort zugesprochen, das dich
begleiten soll im Leben und das dir vielleicht
helfen kann, wenn es schwierig wird, weil du
weißt: Du bist gesegnet. So bestärkt die
Konfirmation auch dich.
Konfirmation – früher und heute
Die Konfirmation ist es, die in der Erinnerung
der Menschen einen biographischen Einschnitt
oder Übergang markiert: Erwachsen und
Evangelisch-Sein hat nach wie vor auch etwas
mit "konfirmiert-sein" zu tun. In der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhundert hat man die
Konfirmierten erstmals mit "Sie" angeredet.
Erich Kästner schreibt in seiner „Fotografie
eines Konfirmanden“ von den ersten langen
Hosen, die er trägt. Dem entspricht, dass häufig
auch die Geschenke zur Konfirmation
Statussymbole der Erwachsenen waren: die
erste Uhr, der erste Anzug, das erste Glas Bier
etc. Konfirmation ist ein Abschied von der
Kindheit (Altersstufenfest). Vor allem in der
Selbsteinschätzung der Jugendlichen wird
deutlich: "Wir sind keine Kinder mehr!" Dies
machen sie häufig schon durch die Kleidung
deutlich. Konfirmation macht den Ablöseprozess
der Kinder als anstehende Grundaufgabe der
Eltern deutlich. Im Konfirmationsgottesdienst
wird abgebildet, was eine Grundaufgabe der
Eltern ist: Zusehen und annehmen können, wie
die eigenen Kinder ihren Weg gehen, darauf
vertrauen, dass es ein guter Weg sein wird, Gott
um „Schutz und Schirm vor dem Bösen“ und um
„Kraft und Hilfe zum Guten“ zu bitten, weil die
Zukunft offen ist - die Unverfügbarkeit des
Lebens wird deutlich. Gerade in der oft von
anderen als schwierig wahrgenommenen Zeit
der Pubertät will die Konfirmandenzeit
Jugendliche begleiten und bestärken auf dem
eigenen Weg. Konfirmation ist ein Passageritus,
der den Übergang von der Kindheit zu Jugend
deutlich macht. Heute fällt Konfirmation nicht
mehr mit dem Schulabschluss zusammen, und
doch verbindet sich immer noch der Gedanke
eines neuen Status: Ab jetzt ist der/die
Konfirmierte religionsmündig. Das heißt: Er oder
sie entscheidet selbst, was sie glauben kann,
wie er seinen Glauben lebt. Ab jetzt kann man
auch Pate sein. Und nicht zuletzt ist die
Konfirmation ein Familienfest, die Familie zeigt:
„Du gehörst zu uns. Und du bist uns wichtig…“